Stell dir vor, Deutschland wäre ein Unternehmen. Wir, die Bürgerinnen und Bürger, sind die Mitarbeitenden – und jetzt steht eine richtungsweisende Wahl an: Wer wird unser neuer Geschäftsführer?
Unser Unternehmen wurde vor 75 Jahren gegründet – aus den Trümmern eines gescheiterten Geschäftsmodells, das uns beinahe in den Ruin getrieben hätte. Mit begrenztem Startkapital, aber mit der klaren Erkenntnis, dass das alte Modell für uns NIE WIEDER infrage kommt. Stattdessen setzen wir auf Mitbestimmung, transparente Führung und nachhaltiges Wachstum.
Mit dieser Vision sind wir zu einem weltweiten Big Player geworden – nicht durch schrille PR-Kampagnen oder laute Werbung, sondern durch einen soliden, ruhigen und fast bescheidenen Ruf.
Heute zählen wir zu den erfolgreichsten Marktteilnehmern der Welt – innovativ, krisenfest und anpassungsfähig. Doch die Zeiten ändern sich. Globalisierung, technologische Disruption, Klimawandel und interne Konflikte stellen uns vor neue Herausforderungen. Ein einfaches „Weiter so“ reicht nicht mehr.
Jetzt liegt die Entscheidung bei uns: Welche Abteilung übernimmt die Führung?
⬛ Abteilung Controlling & Stabilität
Motto: Bewahren, absichern, kalkulieren. Gut in der Krise, aber oft zu langsam für Innovation.
Abteilungsleiter: Der Traditionalist
Sicherheit, Ordnung, bewährte Strukturen – das ist sein Erfolgsrezept. Stabilität vor Wandel lautet die Devise. Doch wenn es um Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder Klimaschutz geht, bleibt er oft zögerlich. Er wägt Risiken lange ab, während andere längst handeln. Solide, aber manchmal zu langsam für den nächsten Schritt.
🟥 Abteilung Fairness & Zukunft
Motto: Sozial, gerecht, mitarbeiterorientiert – mit großem Einsatz für die Belegschaft. Doch ohne klare Finanzstrategie kann es schnell teuer werden.
Abteilungsleiter: Der Unauffällige
Er setzt auf Mitbestimmung, soziale Gerechtigkeit und ein starkes Miteinander. Die Belegschaft soll fair behandelt werden – das ist sein Kernversprechen. Doch oft bleibt er zu passiv, zu unklar. Seine Vorschläge sind gut, aber die Umsetzung zieht sich. Solange ihn niemand attackiert, bleibt er blass – doch wehe, man unterschätzt ihn.
🟩 Abteilung Nachhaltigkeit & Innovation
Motto: Fortschritt, Klimaschutz, neue Technologien – notwendig für die Zukunft, aber nicht immer finanzierbar.
Abteilungsleiter: Der Visionär
Er denkt weit voraus, will das Unternehmen nachhaltiger, sozialer und moderner machen. Ambitioniert, charismatisch, überzeugt von seiner Mission. Doch sein Tempo ist hoch, manchmal zu hoch. Wer nicht mitzieht, bleibt zurück – und wird stinkig.
🟨 Abteilung Wachstum & Effizienz
Motto: Freiheit, Markt, Profit – maximale Flexibilität, aber oft mit wenig sozialer Absicherung.
Abteilungsleiter: Der Verkäufer
Ein glänzender Redner, immer optimistisch, immer überzeugt. Er setzt auf Wachstum, schlanke Prozesse und weniger Bürokratie. Doch wenn es ans Umsetzen geht, wird’s schwammig. Scheitert etwas, liegt es nie an ihm – sondern an den anderen.
🟪 Abteilung Gerechtigkeit & Zusammenhalt
Motto: Gemeinschaft, Mitbestimmung, soziale Sicherheit – wichtig für das Betriebsklima, aber oft ohne klare Richtung.
Abteilungsleitung: Das Kollektiv
Alle sollen mitreden, niemand soll übergangen werden. Fairness steht an erster Stelle, Hierarchien werden kritisch gesehen. Doch Entscheidungen dauern, Konflikte lähmen. Am Ende gibt es viele Ideen – aber selten eine klare Linie.
🟪 Abteilung Eigenständigkeit & Eigensinn
Motto: Weniger Abhängigkeit, mehr nationale Interessen – klingt stabil, kann aber isolieren.
Abteilungsleiterin: Die Abtrünnige
Früher Teamplayerin, jetzt Einzelkämpferin. Will führen, aber braucht Feindbilder. Sie schwärmt auffällig oft von ihrem Ex-Arbeitgeber und dessen Erfolgsmodellen – sehr zur Irritation der Belegschaft.
🟫 Abteilung Unruhe & Sabotage
Motto: Chaos als Strategie – lautstark gegen alles, aber ohne tragfähige Lösungen.
Abteilungsleiterin: Die Brandstifterin
Sie lebt von Skandalen, torpediert Entscheidungen und blockiert jedes Vorankommen. Probleme werden nicht gelöst, sondern künstlich vergrößert. Laut, vulgär, polarisierend – sie bietet keine echten Konzepte, nur Wut und Spaltung. Wer sie wählt, entscheidet sich nicht für Führung, sondern für Stillstand im Dauerchaos.
Wer will zusehen, wie die Hälfte der Belegschaft „deportiert“ wird?
Wer will Wut und Hass als Basis für Entscheidungen akzeptieren?
Wer will, dass unser Unternehmen in alte Geschäftsmodelle zurückgeführt wird – in eine Zeit, die uns fast in den Ruin getrieben hat?
In eine Richtung, die wir als Belegschaft NIE WIEDER wollten?
Jetzt liegt die Entscheidung bei uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Und ja, es ist keine leichte Wahl, weil jeder Abteilungsleiter seine Schwächen hat. Aber alle haben ein Ziel: das Unternehmen nach vorne bringen, Lösungen erarbeiten, konstruktive Ideen entwickeln.
Alle – außer der Brandstifterin.
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Eine Antwort
Ein toller informativer Beitrag, der die Wichtigkeit einer informierten und gut abgewägten Wahlentscheidung verständlich darstellt. In den Worten des visionären Abteilungsleiters: Demokratie ist kein Zuschauersport. Den Beitrag habe ich gleich mit anderen geteilt!