Junge Frau liegt gelangweilt auf dem Sofa mit Fernbedienung, Pizza und Cola – Komfortzone verlassen.

Raus aus der Komfortzone: Wie du innere Blockaden überwindest und über dich hinauswächst

„Das Leben beginnt am Ende der Komfortzone.“

Dieses bekannte Zitat von Neale Donald Walsch bringt es auf den Punkt. Und doch wissen wir alle: Es ist leichter gesagt als getan.

Denn wenn es darum geht, wirklich neue Wege zu gehen, meldet sich oft eine innere Stimme:

  • „Ich kann das nicht.“
  • „Ich schaffe das nicht.“
  • „Was denken die anderen?“
  • „Das ging doch schon mal schief.“

 

Was steckt dahinter? Genau hier kommen selbstlimitierende Glaubenssätze ins Spiel.

 

Selbstlimitierende Glaubenssätze: die unsichtbaren Bremsklötze

Diese Überzeugungen entstehen oft schon in der Kindheit. Sie prägen sich tief ein und festigen sich im Laufe des Lebens. Irgendwann laufen sie wie ein inneres Programm ab und bremsen uns aus.

Typische Anzeichen:

  • festgefahrene Denkmuster, die unser Handeln einschränken
  • negative Emotionen wie Angst, Selbstzweifel und Prokrastination
  • innere Blockaden, die es uns in der vermeintlichen Sicherheit zurückhalten

 

Diese selbstlimitierenden Glaubenssätze steuern unser Verhalten viel stärker, als uns oft bewusst ist.

 

Warum es uns so schwerfällt, die Komfortzone zu verlassen

Unsere Komfortzone ist ein sicherer Ort. Hier kennen wir uns aus, hier finden wir Geborgenheit, hier ruhen wir uns aus. Risiken, Scheitern, Kritik? Fehlanzeige. Doch genau deshalb wird sie zur Falle. Denn Wachstum entsteht nun mal nur außerhalb dieser Zone.

Das Problem ist nur: Unser Gehirn liebt Sicherheit. Es will Energie sparen, Gewohnheiten beibehalten und vor allem uns vor Gefahren bewahren. Der Gedanke an Veränderung wird deshalb automatisch mit Stress verknüpft, auch wenn die Veränderung langfristig gut für uns wäre.

Und hier liegt der Knackpunkt: Wenn wir nicht aktiv gegensteuern, bleibt alles beim Alten. Und damit auch unsere Unzufriedenheit. Wir fühlen Stagnation und Langeweile. Wie raus?

 

Schritt für Schritt raus aus der Komfortzone 

Ich kenne die Komfortzone gut, ziehe mich auch regelmäßig darin zurück, um Kraft zu tanken. Und normalerweise finde ich sehr leicht da wieder raus. Doch der vergangene Sommer hat mich so tief hineingedrückt, dass es gefährlich wurde.

Es begann Ostern: Mein Vater wurde so krank, dass aus drei Tagen Familienbesuch drei Wochen Krankenhaus-Begleitung wurden. Kaum zurück in Berlin, folgten zwischenmenschliche Konflikte und mit ihnen die alten, selbstlimitierenden Gedanken: „Typisch Maria …“, „Ich bin zu emotional …“, „Kein Wunder, war schon immer so …“

Dann kam die Erschöpfung der letzten drei Jahre Nonstop-Arbeit hinzu. Eine Erkältung nahm mir auch noch wortwörtlich die Stimme und plötzlich lag ich da: kraftlos, sprachlos, ausgebrannt.

Meinem Vater ging es bald wieder richtig gut, mir dagegen nicht. Fünf Wochen brauchte ich, um überhaupt etwas Energie zurückzugewinnen. Doch statt rauszugehen, blieb ich weitere fünf Wochen im Stillstand: kein Sport, keine Routinen, keine Arbeit, keine Lust. Nur Grübeln, Abhängen und das Gefühl, dass es mit meiner mentalen und emotionalen Stärke Tag für Tag weiter bergab ging. Die Komfortzone wurde meine Versteckzone.

 

Komfortzone verlassen in vier Schritten

Das Video “Raus aus der Komfortzone” war bereits lange vorher produziert. Also nahm ich es mir vor und ging Schritt für Schritt alle meine Tipps durch:

  1. Wahrnehmen: Erkenne, wann du dich selbst klein hältst.
    Bei mir war es der Moment, als ich merkte, dass meine inneren Sätze nur noch aus „Typisch Maria …“ bestanden. Doch die „typische Maria“ war längst weiter, sie war mehr, größer und besser, als es meine selbstlimitierenden Gedanken mir weismachen wollten.

  2. Verstehen: Woher kommt dieser Gedanke?
    Ich habe mich gefragt: Warum übernehme ich eigentlich immer die gesamte Verantwortung, auch für Dinge, die gar nicht in meiner Hand liegen? Und erkannt, dass das ein Muster aus der Vergangenheit ist.

  3. Reframen: Formuliere bewusst neue, stärkende Überzeugungen.

    Ich habe begonnen, mir zu sagen: “Zu einem Missverständnis gehören immer zwei. Ich darf Verantwortung für meinen Teil übernehmen. Und nur für diesen. Ich sehe meine Stärken und lerne aus meinen Schwächen. Alles, was zur anderen Seite gehört, darf auch dort bleiben.”

  4. Handeln: Wähle eine kleine, neue Aktion raus aus der Komfortzone.
    Mein erster Schritt war, trotz Erschöpfung einen Vortrag in Zürich anzunehmen, und damit eigentlich kein kleiner Schritt: Denn wer will sich schon vor Hunderten Menschen blamieren? Also wieder ran an die Arbeit. Jeder Tag wurde besser, meine Routinen, meine Kraft und meine Freude kamen zurück und der Vortrag war (diese Woche gewesen) ein voller Erfolg.

Jetzt bin ich wieder in meiner alten Kraft zurück. Natürlich tickt jeder Mensch ein wenig anders. Was mir geholfen hat, muss für dich nicht automatisch genauso passen. Genau deshalb lohnt sich ein Blick auf das DISG-Modell: Es macht deutlich, warum der Weg aus der Komfortzone je nach Persönlichkeitstyp ganz unterschiedlich aussieht.

 

Komfortzonen-Erweiterung ist Typsache. Und das zeigt das DISG-Modell

Ich greife das DISG-Modell gerne auf, weil es uns hilft, noch konkreter an solchen Themen zu arbeiten. Welcher dieser Typen bist du?

D – für Dominant

Wenn du der selbstbestimmte Typ bist, dann liebst du Herausforderungen, aber du magst den Kontrollverlust, der mit Veränderungen einhergehen kann, so gar nicht. Eine Blockade könnte auch sein, dass du Angst vor Scheitern in der Öffentlichkeit hast.

Tipp für dich: Fokussiere dich auf das Ziel, auf den Nutzen, den du davon hast, deine Komfortzone zu verlassen. Konzentriere dich auf den ersten nächsten Schritt und lass die Perfektion los.

Ein neuer stärkender Glaubenssatz könnte sein: „Ich bin entschlossen. Und der Nutzen ist mir jede Mühe wert!“

 

I – für Initiativ

Wenn du der kreative, innovative Typ bist, dann bist du schnell begeisterungsfähig für Neues,  aber leider auch leicht ablenkbar. So bist du Veränderungen gegenüber eher schnell euphorisch, aber kommst nicht richtig in die Umsetzung.

Tipp für dich: Versuche, dir selbst gegenüber Verbindlichkeit zu schaffen, z. B. durch ein Buddy-System oder durch feste Termine im Kalender.

Ein neuer stärkender Glaubenssatz könnte sein: „Ich kann mit meiner positiven Energie alles schaffen! Habe auch alles terminiert!“

 

S – für Stetig

Wenn du eher der Beziehungstyp bist, dann denkst du vielleicht als erstes daran, ob eine Veränderung andere enttäuschen könnte oder ob deine Veränderung Konflikte erzeugen kann.

Mein Tipp für dich: Starte in kleinen Schritten und tausch dich regelmäßig mit deinem Umfeld aus, so schaffst du für dich selbst mehr Sicherheit.

Ein neuer stärkender Glaubenssatz könnte sein: „Ich bin umgeben von Menschen, die mir helfen können und helfen werden.“

 

G – für Gewissenhaft

Wenn du eher der genaue, analytische Typ bist, dann stehst du stets für hohe Qualität und bedenkst alles bis ins kleine Detail.  Und das könnte auch zur Falle werden, weil du vielleicht ständig meinen würdest, dass noch Infos fehlen, dass noch nicht alles perfekt genugi st.

Mein Tipp für dich: Geh los. Was für dich selbst ungenügend erscheint, das ist definitiv mehr als genug, um durchzustarten.

Ein neuer stärkender Glaubenssatz könnte sein: „Ich habe alles, was ich brauche, und gehe jetzt den ersten Schritt.“

Solche positiven Gedanken setzen eine andere Energie frei. Und mit jedem kleinen Schritt aus der Komfortzone wird dein Mut größer.

 

Fazit: Wagen und lernen statt Stillstand und Angst

Wenn du dich auf das Lernen statt auf die Angst konzentrierst, passiert etwas Wunderbares:

  • Du entdeckst neue Fähigkeiten.
  • Du erweiterst deinen Horizont.
  • Du wirst resilienter und selbstbewusster.
  • Du mist motivierter für mehr.
  • Du bist glücklicher.

 

Denn am Ende gilt: Das Leben beginnt jenseits der Komfortzone.  Starte heute mit dem ersten kleinen Schritt.

Viel Erfolg dabei!

 

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